2008 Schleudertrauma
Was ist Schleudertrauma?
Schleudertraumata aufgrund von oder im Zusammenhang mit einer plötzlichen Krümmung der Wirbelsäule können über mehrere Jahre anhaltende und schmerzhafte Symptome hervorrufen. Auch wenn ein Schleudertrauma bei einem Frontal- oder Seitenaufprall nicht selten ist, tritt es in den meisten Fällen bei Zusammenstößen am Heck mit langsamer Geschwindigkeit auf. Die Diagnose eines Schleudertraumas ist nicht einfach, und auch die Behandlung ist schwierig. Die Kosten für die europäische Gesellschaft belaufen sich schätzungsweise auf bis zu 10 Milliarden Euro jährlich. Die Häufigkeit von Schleudertraumata, das Leid der Betroffenen und die Kosten für die Gesellschaft haben Euro NCAP dazu bewegt, das Crashtest-Programm um einen Heckaufprall zu erweitern.
Über den Tests


Auch wenn die Mechanismen, nach denen die Verletzungen auftreten, noch nicht vollständig erforscht sind, ist bekannt, dass die Anordnung der Rückhaltesysteme für Sitz und Kopf Einfluss auf das Verletzungsrisiko haben. Das von Euro NCAP angewendete Testverfahren fördert daher Verbesserungen bei der Entwicklung von Autositzen. Dies gilt besonders für eine optimale Anordnung der Kopfstützen und deren einfache Handhabung im Hinblick auf Anpassung, Feststellung und allgemeine Integration in den Sitz.
Die Häufigkeit von Schleudertraumata, das Leid der Betroffenen und die Kosten für die Gesellschaft haben Euro NCAP dazu bewegt, das Crashtest-Programm um einen Heckaufprall zu erweitern.
Euro NCAP berücksichtigt die Geometrie der Vordersitz-Kopfstützen im Verhältnis zum Kopf und unterzieht die Sitze dynamischen Tests mit drei verschiedenen Aufprallstärken – hoch, mittel und niedrig. Bei diesen Tests wird ein Dummy verwendet, der speziell für Heckaufpralltests entwickelt wurde.
Die erste Serie von Schleudertraumatests wurde 2007 von Euro NCAP an 25 Fahrersitzen aus einer Reihe von Fahrzeugen durchgeführt. Diese beinhalteten verschiedene Kopfstützenarten wie passive, reaktive, proaktive und starre Typen.
Über die Ergebnisse
Die Euro NCAP-Tests bewerten Vordersitze mit 0 bis 4 Punkten zur Zuordnung in die Kategorien „gut“, „gering“ und „mangelhaft“. Die mit „gut“ ausgezeichneten Sitze bieten einen besseren Schutz gegen Schleudertraumata als solche mit Prädikat „mangelhaft“.
Kommentare
Euro NCAP nahm die Schleudertraumatests an Vordersitzen ab 2009 in die Bewertung auf. Die Ergebnisse werden als Teil der Bewertung des Insassenschutzes für Erwachsene gezeigt. Seit 2014 werden auch Schleudertraumatests an Rücksitzen durchgeführt. Die 4 möglichen Punkte aus den Tests werden folgendermaßen aufgeteilt: bis zu 3 Punkte für die Vordersitze und 1 Punkt für die Rücksitze.