Pfahlaufpralltest
Bei gewissen Seitenkollisionen wird das Fahrzeug seitlich in starre Objekte wie Bäume oder Pfähle geschleudert. Diese Kollisionen sind zumeist Folge eines Verlusts der Fahrzeugbeherrschung aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit, Fehleinschätzung einer Kurve oder rutschiger Fahrbahn. Solche Unfälle sind ernst und die Häufigkeit von tödlichen oder schweren Verletzungen ist hoch.
Bei gewissen Seitenkollisionen wird das Fahrzeug seitlich in starre Objekte wie Bäume oder Pfähle geschleudert.
Beim Euro NCAP-Test wird das Fahrzeug mit 32 km/h seitlich gegen einen festen, schmalen Pfahl geschleudert. Dabei wird das Fahrzeug rechtwinklig zur Bewegungsrichtung gehalten oder wie ab 2015 mit einem etwas geringeren Winkel zum Pfahl. Wenn ein Fahrzeug mit einem mittleren Airbag ausgestattet ist, um zu verhindern, dass die Insassen der Vordersitze aufeinander stoßen, werden zwei durchschnittliche männliche Seitenaufprall-Dummys auf die Vordersitze gesetzt. Wenn kein mittlerer Airbag vorhanden ist, wird ein Dummy auf den Fahrersitz gesetzt.
Dieser Test stellt sehr hohe Anforderungen an das Fahrzeug, das den Kopf des Fahrers schützen muss. Da der Aufprallstoß nur auf eine sehr begrenzte Fläche des Fahrzeugs wirkt, entstehen sehr hohe Deformationskräfte, wodurch der Pfahl tief in den Innenraum eindringen kann. Ohne effektiven Schutz würde der Pfahl den Kopf treffen - mit entsprechend gefährlichen Verletzungen als Folge. Kopfairbags, so genannte Kopf-/Schulterairbags oder Fensterairbags über den seitlichen Fenstern aber auch in den Sitzen integrierte Brustkorb-/Kopfairbags sind typische Lösungen. Diese erfordern jedoch eine extrem präzise Steuerung, um einen ausreichenden Schutz zu bieten. Der Pfahlaufpralltest wird seit seiner Einführung 2001 durchgeführt.
Einführung im Jahr 2001. Aktualisierung im Jahr 2020